Reise 16:
Vom Glottertal zum Schluchsee
Mit dem Ford Puma Hybrid unterwegs im herbstlichen Schwarzwald und ein Besuch im Obstparadies in Staufen
Die Reiseroute
Wer auf der Autobahn Richtung Hochschwarzwald unterwegs ist, kann die Tour auf die Höhen um Hinterzarten, Titisee oder Schluchsee durch Freiburg und das anschließende Höllental auf sich nehmen – ein stets verkehrsreiches und eher nervendes Unterfangen. Von Norden her über die A 5 kommend, kann man jedoch eine Alternativroute nutzen. Nach der Abfahrt Freiburg-Nord rollte man über die gut ausgebaute B 294 immer den Hinweisen Glottertal nach wieder Richtung Norden. Dann folgt nach wenigen Kilometern die Abfahrt auf die L 112 Richtung Glottertal. Und auf dieser sehr kurvenreichen, aber fahrerisch reizvollen Landstraße windet man sich Kilometer für Kilometer hoch in den Schwarzwald.
Das nur 13 km von Freiburg entfernt liegende Glottertal ist ein reizvolles Tal - eingebettet zwischen sanft geschwungenen Hügeln und umgeben von den höchstgelegenen Weinbergen Deutschlands. Es wurde poulär durch die vor Jahrzehnten ungemein erfolgreiche Serie Schwarzwaldklinik, die zu besten Zeiten bis zu 28 Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm fesselte.
Einer der Drehschwerpunkte heißt heute Thure von Uexküll-Klinik.
Als eine attraktive Ferienregion in Südbaden verbindet das Glottertal das Rheintal mit dem Hochschwarzwald zu einer außergewöhnlichen Landschaft. Auf fast 1000 Höhenmeter erstreckt sich die Gemeinde Glottertal vom idyllischen Weinort im geschützten Tal bis hinauf zum 1243 Meter hohen Gipfel des Kandelberges.
Wer auf seiner Reise in den Schwarzwald in Glottertal Rast machen will, für den gibt es auf der "Glottertäler Schlemmermeile" in dem nur 3.200 Einwohner zählenden Ort die Wahl zwischen rund 20 Restaurants, Gasthöfen, Cafés, Vesperstuben und Hofwirtschaften - dazu Weine und Winzersekte aus der Region.
Die kurvenreiche Landstraße hinauf zur B 500 bereitet viel Fahrspaß. Und bietet an einigen Parkplätzen eine tolle Aussicht bis hin zum Elsaß hinüber.
Auf der B 500 biegt man rechts ab Richtung Hinterzarten und kommt später auf die B 31. Von dort führen die Wege nach Titisee, den Feldberg und weiter zum Schluchsee, unseren geliebten Urlaubsort im idyllischen Schwarzwald.
Das Reiseauto
Für unsere aktuelle Schwarzwald-Tour, die im sonnigen September statt fand, stellte uns Ford einen Puma Hybrid zur Verfügung. Das auf dem Ford Fiesta basierende, coupéähnliche Gefährt ist erstaunlich geräumig. Durch die etwas höhere SUV-Bauform hat es einen bequemen Einstieg und eine gute Übersicht. Der Puma überzeugt zudem mit einem hervorragenden Fahrverhalten bei gutem Fahrkomfort.
Ford Puma - das sagt einem doch etwas. Da war doch mal das kleine Sportcoupé der Kölner, der Ende der 90iger-Jahre vier Jahre gebaut wurde. Eine Verwandtschaft mit dem aktuellen Puma besteht jedoch nicht mehr.
Der Puma ist ein SUV und tritt gegen die zahlreiche Konkurrenz vom Seat Arona bis zum VW T-Cross an. Der Puma basiert auf dem Fiesta, hat mit ihm aber keine Ähnlichkeit und ist 15 Zentimeter länger. Stattliche zehn Zentimeter mehr Radstand und eine rund 6 cm breitere Spur sorgen für einen stämmigeren Auftritt. Die Basis Fiesta sieht man ihm wirklich nicht an. Innen findet man dann wieder Fiesta. Das Armaturenbrett wurde nahezu unverändert übernommen und damit die logische Bedienung mit großem Touchscreen auf der Mittelkonsole sowie der Smartphone-Anbindung (Apple Car Play und Android Auto). Zudem gibt es eine Station für induktives Smartphone-Laden. Positiv: Armaturenbrett und Tür-Innenverkleidungen wirken hochwertig. Soft-Oberflächen an Armauflagen und Armaturenbrett bringen Behaglichkeit. Sehr sinnvoll: Die Sitzbezüge lassen sich (auf Wunsch als Extra) per Reißverschluss zum Waschen und Reinigen entfernen.
Weil man im Puma einige Zentimeter höher sitzt als im Fiesta, ist der Einstieg leichter und die Übersicht besser. Gute Platzverhältnisse hinten und ein großer Kofferraum kommen hinzu. Der fasst insgesamt beachtliche 456 Liter.
Unter dem variablen Ladeboden gibt es einen 80 Liter großen, rechteckigen Kasten, in dem man eine Menge unterbringen kann. Interessant für Wanderer: Man kann dort schmutzige Schuhe aufbewahren. Die Mulde verträgt Nässe und ist auswaschbar. Ein Stöpsel lässt das Wasser einfach auf die Straße laufen.
Beim Ford Puma gibt es verschiedene Hybrid-Alternativen. Unser Testfahrzeug war mit dem 155 PS-Motor bestückt - serienmäßig mit 48-Volt-Mild-Hybridtechnik.
Der sogenannte EcoBoost-Antrieb mit Turbolader wird dabei von einem Elektromotor unterstützt. Dadurch erhöht sich die Reichweite und der Motor arbeitet effizienter. Im Stillstand und bei geringem Tempo kann sich der Motor selbst abschalten. Ford nennt es Ausroll-Start-Stopp. Die Batterie, die den Elektromotor mit Strom versorgt, wird durch das Bremssystem beim Ausrollen und beim Bremsvorgang aufgeladen. Rein elektrisch fahren kann man so nicht, doch der Elektromotor stärkt besonders das Anfahren und den niedrigen Drehzahlbereich. So reduziert man den Verbrauch. Beim Fahren macht sich deutlich bemerkbar, dass der E-Antrieb satte 50 Nm Drehmoment mehr spendieren kann – und so ganz effektiv das Turboloch bei niedrigen Drehzahlbereich des nur 1,0 Liter großen Motors ausgleicht. Technische Details des Dreizylinders: 114 kw/155 PS, Turbolader, Direkteinspritzung, Mildhybrid mit 48 Volt-Technik, Riemen-Start-Generator. Beim Gasgeben beschleunigt der Puma Hybrid fast verzögerungsfrei, dreht rasch hoch und macht Spaß durch gute Fahrleistungen. Die 155-PS-Version beschleunigt in 9,0 s auf 100 km/h und macht sich dabei mit einem kernigeres Klangbild bemerkbar. Gerade beim eher beschaulichen Cruisen hält sich der Dreizylinder allerdings vornehm zurück. Durch die Hybridtechnik soll sich ein Minderverbrauch von 0,4 Litern auf 100 Kilometer ergeben. Wer im Hinterkopf hat, dass er ja bewußt ein Hybridmodell fährt, der kann bei vernünftigem Umgang unter 6,5 l/100 km bleiben. Unser Reiseverbrauch über fast 1100 km betrug beachtliche 5,9 l/100 km.
Darin enthalten sind natürlich die mannigfaltigen, limitierten und baustellen-bestückten Autobahnstücke. Zudem machten wir bei der Rückreise wegen der Dauerstaus rund um Karlsruhe einen Umweg über die parallel laufende französische Autobahn und rollten genüßlich durch die Pfalz Richtung Heimat.
Es ist Ford-typisch: Ein tadelloses Fahrverhalten. Der Puma animiert sogar zu einer recht flotten Fahrweise. Die sehr gute abgestimmte Lenkung arbeitet präzise. Das Fahren auf den zahlreichen, kurvigen Landstraßen im Schwarzwald hat mit dem Puma ausgesprochen Spaß gemacht.
So hinterlässt der Puma bei uns einen hervorragenden Gesamteindruck. Der Ford SUV präsentiert sich zudem in einem attraktivem Design, das besonders in der Testwagenfarbe „fantastic red“ voll zur Geltung kommt. Zusammen mit den wohlgeformten 19 Zoll-Rädern und 225/40 R 19-Reifen macht der Ford was her. Der mit zahlreichen Extras serienmäßig ausgestattete Puma in ST-Line-Ausführung kostet mit dem 155 PS-MHEV-Motor ab 28.200 Euro.
Die wichtigsten Daten
Ford Puma MHEV ST-line
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Motor 3-Zyl., 16-Ventiler, Turbo, Direkteinspritzung, Start-Stopp,
Mild-Hybrid
Hubraum 999 cm3
Leistung 114 kW / 155 PS bei 6000 /min
Drehmoment 190 Nm bei 1900 bis 5500/min
Getriebe/Antrieb 6-Gang manuell/Vorderradantrieb
Abgasnorm Euro 6d-ISC-FOM
Verbrauch komb./Reiseverbrauch 5,5 bis 6,1 l S/100 km/ 5.9 l/100 km
0 - 100 km/h 9,0 s
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h
Fahrwerk Vorne: McPherson-Federbeine, Dreiecks-Querlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, Schraubenfedern
Bremsen v.: innenbelüftete Scheiben; h.: Scheiben; ABS,
Bereifung/Felgen (Test) 225/45 R 19 / 7,5 x 19
Länge/Breite/Höhe 4207/1903 (mit Spiegel)/1534 mm
Radstand 2588 mm
Leergewicht / Zuladung ab 1280/480kg
Kofferraumvolumen 456 l (bis Vordersitze 1216 l)
Grundpreis ab 28.200 Euro
Genießer-Tipps
Auf dem Weg zum Schluchsee rollt man auf der B 500 an Neuglashütten vorbei. Eine große Tafel weist auf den das Hotel Höhengasthof Grüner Baum hin. Und ein Besuch dieses auf
1000 m gelegene Hotel mit gemütlichem Restaurant lohnt sich wirklich. Nette Bedienung, sehr gutes Essen und vernünftige Preise sorgen für Wohlgefühl. Bei schönem Wetter kann man auf zwei Terrassen gemütlich den Schwarzwald genießen. www.gruenerbaum-feldberg.de.
Im Ort Schluchsee hat die Familie Muratidis das Restaurant im Kurhaus übernommen. Auf der schönen Terrasse hat man einen tollen Blick auf den Schluchsee. Die griechischen Speisen werden prima zubereitet. Die Preise sind moderat. Meine Empfehlung: Der Melitzanosalat, ein köstlicher Auberginen-Püree. Adresse: www.restaurant-kurhaus-schluchsee.de
Direkt am zentralen Marktplatz in Schluchsee liegt das Restaurant Pizzeria La Piazza. Innen mit einem tollen Gemälde dekoriert, kann man auf der überdachten Terrasse auch bei durchwachsenem Wetter die sehr gute Küche der Familie Canitano genießen. Adresse: www.lapiazza-pizzeria.de
Griechisch, italienisch? Nix schwäbisch. Gemach. Wer sich in Richtung Lenzkirch aufmacht, kommt automatisch in Fischbach beim Hirschen vorbei. Dort wird zum Teil noch schwäbisch gekocht. Die manchmal etwas unwillige Bedienung sollte man angesichts des Essens geflissentlich übersehen.
Schade ist allerdings, dass im Laufe der Jahre im Hochschwarzwald so manches urige, typische Lokal von den Besitzern mangels Nachfolge aufgegeben werden musste. So etwa der Alpenblick in Häusern oder der Höhengasthof Glashütte zwischen Schluchsee und Bonndorf. Heute nur noch eine Pension.
Erfreulich dagegen: Trotz der inzwischen imposanten Größe ist die im letzten Jahr erheblich ausgebaute Brauereigaststätte Rothaus in Grafenhausen für Schwarzwaldbesucher immer eine Reise wert. Bei einem der zahlreichen Rothaus-Biersorten und einer Schweinshaxe oder einem Bierbraten lässt es sich - auch unter dem Dach des neuen Biergartens - aushalten.
Adresse: www.rothaus.de/genusswelt/brauereigasthof
Eine spezielle Adresse ist der auf der gegenüberliegenden Seite des Schluchsees gelegene Unterkrummenhof. Vor Jahren noch ein uriger Bauern-Gasthof, ist daraus inzwischen ein typischer Touristen-Anlaufpunkt geworden. Man kann den Hof zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Schiff erreichen. Wir machten bei einer Schiffsrundreise (April bis Oktober) Zwischenstation auf dem Unterkrummenhof. (www.unterkrummenhof.info)
Auf unterschiedlichsten Sitzmöbeln geben sich zahlreiche Urlauber ein Stelldichein. Leider auch an der Bestellung des Essens und der Getränke. Nach der Bestellung und Bezahlung wird man über eine inzwischen verbreitete "Alarmierung" informiert. Der Gast erhält einen sogenannten Pager, nimmt sich seinen Sitzplatz und wartet bis das Essen fertig ist direkt am Tisch. Nach ein paar Minuten ist das Essen fertig – die Ausgabe ruft die Pager-Nummer an die Ausgabestation. Das artet auf dem weitläufigen Gelände des Unterkrummenhofs schon mal in eine kleine Wanderung aus. Weil bei schönem Wetter dort richtig was los ist, herrscht an der Bestellung schon mal Hektik.
Davon kann man sich dann bei der zweiten Etappe mit dem schönen Schiff wiederholen. Eine Randnotiz: Auch dieses Schiff wurde - wie alle von uns genutzten Schiffe in unseren Reisestorys - von der Lux-Werft in Niederkassel-Mondorf am Rhein gebaut.
In Schluchsee läßt es sich im altehrwürdigen Hotel Schiff bei einer heißen Schokolade und der typischen Schwarzwälder Kirschtorte und dem Blick auf den Schluchsee auch gut aushalten.
Wer die Gegend erkunden will, kann das per Bahn - übrigens kostenlos mit der Gästekarte - über Titisee, Hinterzarten und das imposante Höllental bis Freiburg tun. Der quirlige Marktplatz mit den köstlichen Angeboten - auch aus dem Elsaß - ist schon allein wegen der typischen Bratwurst, der Freiburger langen Roten, einen Besuch wert. Der Geruch der stets mit gebruzzelten Zwiebel zieht über den gesamten Marktplatz.
Tour nach Staufen und zum "Obst-Paradies"
Angeregt durch einen Bericht in TV Hören und Sehen machten wir einen Abstecher nach Staufen, einem idyllischen Ort südlich von Freiburg.
Doch bevor wir dort ankommen, gilt es erst einmal, die von Todtnau ins Münstertal verlaufende Landstraße am Belchen vorbei zu meistern. Der fahraktive Puma machte das Lenkradkurbeln durch die unzähligen, gefühlt 1000 Kurven eher spaßig. Die zahlreichen Hinweise auf die Gefahren für Motorrad-Piloten ließ uns erahnen, was auf der 23 Kilometer langen Strecke zwischen Utzenfeld und Münstertal an einem sonnigen Wochenende los sein dürfte.
Die später erreichte, schöne Altstadt von Staufen mit Restaurant und Cafes wird überragt von der imposanten Burgruine Staufen.
Nach einem gemütlichen Mittagsmahl im Gasthaus Kornhaus machten wir uns auf die Suche nach dem Obsthof Geng, dem "Obstparadies".
In der FAZ stand über den Gründer dieses speziellen Obsthofs:
"Das Markgräflerland, die Gegend südlich von Freiburg, ist die Heimat von Martin Geng. Er ist Landwirt von Beruf, ein Obstbauer, aber keiner wie die anderen. Martin Geng ist ein Obstrebell. Der 58-Jährige produziert ungespritztes Obst, mittlerweile auf 17 Hektar. Seine Bäume werden nicht behandelt, weder chemisch noch biologisch. Geng will Landwirtschaft so betreiben, wie sie vor Erfindung der Spritzmittel funktionierte.
Als Spinner haben sie ihn hier bezeichnet, sogar als Branchenverräter. Mittlerweile denken viele Menschen anders: über sich, über die Welt und vielleicht auch über ihn, den Obstbauer Martin Geng. Er hat das alles schon lange prophezeit. Vor zehn Jahren fasste er einen Entschluss: So, wie es ist, kann es nicht weitergehen – auch und gerade in der Landwirtschaft. Also fing er mit 48 Jahren ein neues Leben an, kaufte verwilderte Streuobstwiesen auf, pflanzte alte Sorten. Und lernte von Jahr zu Jahr, was funktionierte – und was nicht."
Der eher unscheinbare Obsthof wurde vor kurzem durch einen funktionellen, modernen Hofladen erweitert. Und hier findet man alles, was sich aus Äpfeln, Birnen, Quitten und anderen Obstsorten machen und herstellen lässt.
Im Laden riecht man förmlich die Ecke, in der die eher etwas ´kleineren, ungespritzten Äpfeln in vielen Sorten in Kisten lagern. Obwohl die überwiegend eher roten Äpfel anders als die polierten, uniformierten Zuchtäpfel aus den großen Anbaugebieten in Südtirol, vom Bodensee, aus Polen oder China etc. schon mal kleine Macken haben, möchte man sofort in die hinein beißen.
Wir essen leidenschaftlich gerne Äpfel. Aber so einen Geschmack wie die der Früchte und der alten, geretteten Apfelsorten aus dem Obstparadies des Herrn Geng findet man woanders kaum noch. Infos: www.obstparadies-staufen.de
Mit einigen Kartons Äpfel, Säften, Marmeladen und anderen Erzeugnissen machen wir uns wieder auf Richtung Schluchsee. Unser Fahrstrecke über Freiburg macht es wieder deutlich: So schön und quirlig die Innenstadt ist, Freiburg sollte man als Durchreisender möglichst umgehen.
Die Rückreise machten wir später wieder durchs Glottertal. Dort erlebt man die Schwarzwald-Idylle bis kurz vor der Autobahn.
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