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Reise 21:  Mit einem Audi RS 3 zum Nürburgring

Wohin soll man fahren, wenn man im Rheinland wohnt und ein Audi RS3 in der Garage steht, ein RS3? 
Nun, das ist eine Audi A3 Limousine im Sportlook. Bis auf die dynamische Front vergleichsweise harmlos im Aussehen, aber mit ordentlich viel Muckis unter der Haube. Sozusagen ein Wolf im Schlafrock. Mit 400 PS aus einem Fünfzylinder-Turbomotor, den es auch im TTRS gibt. Allradantrieb, 7 Gang-Doppelkupplungsgetriebe, 19 Zoll-Breitbereifung sind weitere Attribute. Unsere phytongelb lackierte Sportlimousine steht also bereit. Und wo soll es hingehen?
Zum "Ring" natürlich, zur traditionsreichen Rennstrecke in der Eifel. 

Ziert jede Gragae: Der 400 PS starke Audi RS3 als Limousine

Das Reiseziel
Der Nürburgring ist ja neben Rennstrecke inzwischen eine weltweit anerkannte Prüfstrecke für Serienautos und deren Fahreigenschaften und Fahrwerksabstimmungen. In der Woche ist der Ring meist von 8 bis 17 Uhr von extrem belasteten Testfahrzeugen mit ultraschnellen Testfahrern bevölkert. Privatiers können danach ein paar Runden drehen. Unser Ausflug fand an einem Samstag statt. Eine Woche vor dem legendären 24 Stunden-Rennen am Ring. Da dürfte es ja wohl noch ruhig vor sich gehen.

Die Reiseroute 
Über die A 61 rollen wir ins Ahrtal. Am Ahrtor, dem Eintritt zum Städtchen Ahrweiler, halten wir kurz. Ein Blick in das 2021 so arg gebeutelte Ahrweiler zeigt, dass es zumindest in diesem schönen Städtchen dort wieder halbwegs gut aussieht und sich die Besucher wieder sehen lassen. Und es finden auch wieder Feste auf dem Marktplatz statt. Und fast alles ist neu angestrichen. 
Wir rollen weiter. Über ein provisorische Stahlbrücke über die Ahr Richtung Ramersbach. Die kurvenreiche Straße war von 1975 an viele Jahre ein Teil der Verbrauchs-Teststrecke der AUTO ZEITUNG. Ich kenne da noch jede Kurve. 


Zwischengas: Das Reiseauto.

Und auf der Strecke merkt man sofort, was im Audi RS3 steckt. Jürgen Voigt, erfahrener Test-Ingenieur der AUTO ZEITUNG, beschreibt das so: "Wer sich den Audi RS 3 zulegt, möchte Spaß, und zwar auf gute, alte Verbrenner-Art. Sobald der quer eingebaute 2,5-Liter vorn unter der Haube seine fünf Kolben tanzen lässt, ist Stimmung in der Bude. Das Radio hat Pause, stattdessen hören wir lieber dem – von der RS Sportabgasanlage unterstützten – Aggregat beim multitonalen Durcheilen des Drehzahlbands zu. Die im Gegenzug gelieferte Beschleunigung hat so gar nichts mit Kompaktklasse zu tun, sondern darf als uneingeschränkt sportwagentauglich klassifiziert werden. Noch beeindruckender ist aber, wie effektiv der neue quattro-Allradantrieb die Power umsetzt, ohne dass auch nur ein Rad merklich unter Haftungsschwund leidet."
Von Ramersbach hoch geht es weiter kurvig zu. Bis zur B 412 bei Kempenich, die von Wehr zum Ring führt, kann der RS3 zeigen, was Grip ist. 
Der größte Anteil dieser Fahrspaß-Orgie stammt vom neuen Allradantrieb. Name: Torque Splitter. Die Technik ermöglicht eine variable Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern. Anders als das bisherige Haldex-Differenzial nutzt der Torque Splitter eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung pro Antriebswelle. So wird die Neigung zum Untersteuern eliminiert. Heraus kommt ein neutrales Kurvenverhalten bis hin zum individuell eingestreuten, leichten Übersteuern. Dazu die variable, progressive Lenkung, einfach herrlich. 

Nun aber ab zum Ring
Sehr schön dann auch die völlig leere Landstraße inmitten blühender Rapsfelder. An der hohen Acht mit dem Kaiser Wilhelm-Turm, rund 750 Meter hoch, und dem legendären Hotel Hohe Acht machen wir einen kurzen Stop. Immer schön hier. Und im Winter eine begehrte Rodelbahn.

Dann rollen wir Richtung Nordschleife. Am Brünnchen wollte ich ein Foto machen. Doch das war hoffnungslos. Denn alle Parkplätze waren schon von den Fans des 24 Stunden-Rennens belegt und bewohnt. 
Doch was war da auf dem Ring los? Da herrschte Verkehr wie in der Rush Hour rund um das Porsche-Werk in Zuffenhausen. 911 bis zum Abwinken, Mercedes SLR, Lambos, Ferraris und andere Hochkaräter im Rudel. Nun, das wollte ich wissen. Auf dem Weg zum Start und Ziel am Ring machte ich noch einen Abstecher in den Industriepark in Meuspath. Und da standen sie auch wieder in Reih und Glied, bei Olaf Mantheys Porsche-Center. Alles aufgemotze 911, GT3 dutzenderweise. 
Insider berichten, das gut betuchte Sportwagenbesitzer - überwiegend Porsche-Kunden - ihr Gefährt am Ring in speziellen und gut bewachten Garagen abstellen. Und dann mal einfliegen, um ihr heißes Gefährt mal ein Wochenende um die Nordschleife zu scheuchen. 
Ich rolle weiter zum Ring. Dort wird es langsam etwas ruhiger. Vor dem Dorinth-Hotel parken Sportwagen. Im alten Fahrerlager ist es auch ruhig. Der RS 3 an der Nürburg: das wäre noch ein Fotoziel. 


Doch da rollte zunächst einmal eine ganze Kolonne von 911 GT3, SLR, M3, Ferrari und Lambos an mir vorbei Richtung Pistenklause. Es ist Mittagszeit. Und da erkenne ich, warum da unzählige Hochkaräter herum fahren: "Green Hell Days" steht auf den Autos. Drei Tage Fahrspaß in der "Grünen Hölle", wie die Nordschleife genannt wird, im Mai und nun gerade wieder vom 30.9. bis 3.10.23 zu erleben. 

Da komme ich mir mit meiner 400 PS-Limousine fast schon ein wenig "bedeutungslos" vor. Dabei ist der Audi von der Dynamik und vom Fahrverhalten ein richtiger Porsche-Schreck. In 3,8 Sekunden erreicht man die 100 km/h-Marke. Als Höchstgeschwindigkeit sind 250 km/h nicht das letzte Wort. Wenn man den RS3 nicht abregelt, sind sogar 290 km/h drin. 911er, wir kommen.
Aber bei dieser Meute und weit über 20.000 PS der "Konkurrenz" mache ich den Abflug vom Ring. Und genieße die Abfahrt nach Adenau. Unten in Breitscheid ein kleiner Zwischenstopp. Überall hochkarätige Gefährte, vier und zweirädrig.


Bei einem heftigen Gewitter im Ahrtal kann der Audi seine Fahrwerksqualitäten beweisen. Aber es ist Vorsicht geboten. Hier stehen viele Blitzer. Etwas mulmig wird es mir, als ich die völlig veränderte Landschaft an der Ahr sehe. Noch mulmiger dann die Fahrt durch Altenahr und weiter an der Lochmühle vorbei bis Dernau. Die Fragmente der zerstörten Brücken machen einen sprachlos.
Von Dernau aus in Richtung Grafschaft kommt dann wieder mehr Spaß auf. Am Parkplatz an der kurvenreichen Bergstrecke hat man einen irren Blick auf das Ahrtal. Wird schon wieder werden.
An Bonn vorbei geht es ins heimische Domizil. Ein Spaßtour mit dem RS3 geht zu Ende. Mit einem kräftigen Zwischengas-Ton geht es wieder in die Garage.
Aber wir werden ganz schnell mal wieder nach Ahrweiler fahren. Die brauchen jeden Gast. 
Text und Fotos: Werner Müller, VA.MM-Agentur


Die wichtigsten Daten der Audi RS 3-Limousine
Modell: Fünfsitzige Allrad-Limousine  
Motor  5-Zyl., 4-Ventile pro Zylinder, Direkteinspritzung, Turbolader,
Ladeluftkühler, Start-/Stopp-Generator, vorne quer eingebaut
Hubraum 2480 cm3
Leistung  294 kW / 400 PS bei 5600-7000/min
Drehmoment 500 Nm bei 2250 bis 5600/min
Getriebe/Antrieb 7-Gang-S-Tronic-Getriebe, Allradantrieb,
Torque-Splitter hinten
Verbrauch (WLTP) 8,9 S/100 km,
Reiseverbrauch 8,7 l S/100km
Beschleunigung 0 - 100 km/h (lt. Werk) 3,8 s
Höchstgeschwindigkeit (lt.Werk) 250 (290) km/h
Fahrwerk vorne: Federbeine, Dreieckslenker, Schraubenfedern, Stabi;
hinten: Mehrlenkerachse, Schraubenfedern, Stabi; elektr. Dämpfersystem,
Progressivlenkung mit variabler Lenkübersetzung
Bremsen v/h.: innenbelüftete Scheiben, elektr. Feststellbremse
Bereifung/Felgen v. /h. 235/35 R 19; 8 Jx 19
Länge/Breite/Höhe 4542/1984 mit Spiegel/1412 mm
Radstand 2631 mm
Leergewicht / Zuladung 1650 kg/ 430 kg
Kofferraumvolumen 321 l
Grundpreis 63.500 Euro 

Infos: https://www.audi.de

Vielen Dank, dass Sie unsere Internetseite besuchen. Bis demnächst.



 

 
 
 
 
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