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Über den Markerwaarddijk von Lelystad nach Enkhuizen: 33 Kilometer fast schnurgerade durchs Ijsselmeer.

Reise 18

"Ich will wieder an die Nordsee"
Quer durchs Meer und rüber auf die Insel: Nichts ist in Nordholland unmöglich.

Kilometerlang gerade aus und vorbei am Ijsselmeer: So disziplinieren die Holländer die Nordsee. Wir fuhren mit einem Toyota RAV 4 durchs Meer. Und über Den Helder übers Meer mit einem Lexus 250 h nach Texel.  

Die Nordsee macht süchtig: Von Bergen über Den Helder per Fähre auf die Insel Texel

Prolog  
Viele Jahre, bevor 1988 die "Ärzte" in ihrem Erfolgs-Song "Westerland" unbekümmert "Ich will wieder an die Nordsee" sangen, war ich schon ein Fan der stürmischen See im Norden Europas. Allerdings nicht von Westerland, Sylt oder anderen Orten an der deutschen Nordsee, sondern von Nordholland. Und da begeistert mich bis heute mit Bergen Binnen der wohl schönste Ort im Norden der Niederlande. Er liegt einige Kilometer vom am Meer liegenden Ortsteil von Bergen an Zee.
Die Vorliebe für Holland hat neben Sympathie für die schöne Gegend mit endlosem Strand, einem erstaunlich üppigen Wald- und Baumbestand und der vielfältigen Gastronomie vor allem damit zu tun, dass es von unserem Ausgangspunkt, dem Rheinland nur etwas über 3 Stunden dauert, bis man die salzige Nordseeluft riechen, sehen und schmecken kann. Bis in den Norden Deutschlands, auf die Inseln Sylt, Amrun und Co. dauert die Anreise doppelt so lange. Mindestens.
"Ich liebe das Meer", merkt Susanne Völler im Dumont-Direkt-Reiseführer über Texel an. "Okay, es zieht sich jeden Tag bei Ebbe zweimal zurück, aber ich kann ihm ja nachlaufen...Und wenn der Wind zu stark wird, findet man mich im Strandpavillon. - mit Blick aufs Meer. Eine geniale Erfindung." 
Dem ist nichts hinzuzufügen. 

Die Reiseziele Bergen NH und die Insel Texel
Die Reiseroute: Bergen und die Region erreicht man über NRW und aus dem Süden Deutschlands  über in Holland perfekt ausgebaute Autobahnen entweder über Oberhausen, Arnheim und Utrecht. Oder über Aachen und Eindhoven.

Der wichtigste Tipp für Autofahrer: Das Tempolimit unbedingt einhalten. Die "lieben" Holländer kennen schon bei Tempoüberschreitungen von echten 5 km/h keine Gnade. Und schicken die "Knöllchen" nach Deutschland. Aus eigener Erfahrung: Bei Tempo 100 fahre ich auch nach Tacho nur Tempo 100. 

Für die Tour über den Deich verlassen wir hinter Arnheim bei Ede die auf 100 km/h limitierte und wenig kurzweilige Autobahn in Richtung Norden, passieren schöne Örtchen wie Amersfort und rollen von Lelystad aus über eine fast schnurgerade, rund 33 km lange Dammstaße bis nach Enkhuizen. Der Deich dient als wichtige Straßenverbindung zwischen dem vom Meer abgerungenen Flevoland und Nordholland. Und fungiert zudem bei Stürmen als Wellenbrecher zwischen dem Marker- und IJsselmeer. Etwa in der Mitte des Deiches liegt eine Raststätte. Wenn man sich Zeit nimmt, kann man auf dem Deich unzählige Vogelschwärme beobachten.
Früher gab es bei Enkhuizen eine Zugbrücke als Passage für die Schiffe. Seit 2003 dient das Naviduct Krabbersgat als Kreuzung von Straßen- und (Freizeit-)Schiffsverkehr. Es ist weltweit das erste Bauwerk dieser Art. Es ist eine Brücke für Schiffe. Die Autos fahren unter dem Bauwerk hindurch. In Holland ist wirklich nichts unmöglich. 


Reiseziel Bergen  Von Enkhuizen aus geht es später über den Autobahnring Alkmaar – der quirligen Einkaufsstadt und bekannt für den traditionellen Käsemarkt – wenige Kilometer weiter Richtung Bergen, dem idyllischen Städtchen im Norden Hollands. Der Ort mit zahlreichen Luxusvillen – meist versteckt hinter dem üppigen Alt-Baumbestand – ist in Rufweite der rauhen Nordsee ungewöhnlich. Bemerkenswert: Der mitten im Ort liegende, von Kastanien umsäumte Wildpark. Der idyllische Ort ist durch die typische Bebauung, den üppigen Baubestand und die Straßenpflasterung mit roten Steinen etwas Besonderes. Die Kunstmärkte im Sommer und die Museen im Ort deuten an: Bergen ist es ein wahres Künstlerdorf.
Wer Bergener Kunst bewundern will, kann das am besten in Museum Kranenburgh. In den Sommermonaten finden die beliebten Kunst- und Wochenmärkte rund um die Ruinenkirche statt. Interessante Boutiquen, Straßencafés und einladende Restaurants sorgen dafür, dass Gäste – auch aus dem Binnenland – immer gerne nach Bergen zurückkommen. In der Nähe von Bergen befindet sich der lebendige Ort Egmond an Zee und das eher beschauliche Örtchen Schoorl. Mehr Reiseinfos: holland.com/de/tc


Reiseziel Texel  Sie ist die Größte der Westfriesischen Inseln und gehört zu Nord-Holland. Nur knapp drei Kilometer und 20 Minuten mit der Fähre von Den Helder aus trennen die Insel Texel vom Festland. Landschaftlich ist die Insel geprägt von den Sandstränden entlang der Küste mit den dahinter liegenden Dünen, die in Heidelandschaft und Baumbestand übergehen. Insider sagen über Texel, dass die Insel die Niederlande im kleinen darstellt.
Im Inselinneren bis zur Küste am Wattenmeer findet man überwiegend Agrarland. Neben Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide werden auch die typischen Tulpen angebaut, die zu ihrer Blütezeit viele Touristen auf die Insel locken.
Ein Merkmal für Texel sind aber die Schafe, deren Anzahl die der Bewohner bei weitem übertrifft. Texel ist aber nicht nur Schafsland, sondern auch ein Vogelrevier. Im Frühjahr brüten etwa 80 verschiedene Vogelarten in den Dünen.
Etwa 13.600 Menschen wohnen auf Texel. Rund 7000 davon sind im größten Ort Den Burg in der Inselmitte ansässig. Die Sprache ist Niederländisch. Jedoch gibt es auch einen lokalen Dialekt, das Tessels. Übrigens wird auch der Name der Insel Tessel ausgesprochen, mit einem kurzen E, einem doppelten S und nicht mit X.

Mehr als 1 Million Besucher aus dem In- und Ausland zählt Texel pro Jahr. Egal wo die Gäste ihre Unterkunft haben, einen Besuch des Leuchtturms von Texel im Norden lässt man sich nicht entgehen. Der breite Sandstrand dort am Leuchtturm ist einer der schönsten Strände auf der gesamten Insel.

Um auf die Insel zu kommen, nimmt man die Fähre ab Den Helder. Die TESO-Fähre geht einmal in der Stunde, in der Hauptsaison auch schon zweimal pro Stunde. Die Erste legt werktags um 6.30 Uhr ab und die Letzte um 21.30 Uhr. 
Nach der Wartezeit in den Einfahrtspuren dauert die Überfahrt nur 20 Minuten und kostet für ein Auto einschließlich der Passagiere 37,- Euro, an verkehrsärmeren Tagen (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) nur 25,- Euro.  Alle Preise gelten für die Hin- und Rückfahrt. Tickets gibt es vor Ort. Man kann aber auch online buchen, sein Fz-Kennzeichen angeben und dann ohne Kontrolle die Fähre befahren. Die fasst bis zu 375 Fahrzeuge und über 1500 Personen. Die Be- und Entladung klappt hervorragend und ohne lange Wartezeiten. 
Auf der Insel selbst gibt es einige gut ausgebaute Straßen. Über Den Burg kommt man schnell nach De Koog. Oder an die Ostküste nach Oudeschild. Neben den Sandstränden und netten Strandlokalen gibt es einige Sehenswürdigkeiten. 
So etwa die Seehund-Rettungsstation Ecomare. 
Für Genießer gibt es Führungen in der Bierbrauerei Texels (www.texels.de) und Verkostungen im Weingut Wijngaard de Kroon van Texel, dem nördlichsten Weingut Hollands. 6000 Liter Wein sollen nach Insider-Infos dort produziert werden.  Weinproben sind möglich. 
Michael Harnischfeger, ein netter Journalistenkollege, beschreibt in "Auto Motor und Sport" seine Tour über Texel so: "Wir düsen über die schmalen welligen Straßen des Südwestens zum mitten im Wald gelegenen Bospavillon ’t Turfveld, wo sie Fritten aus einer Rohmasse direkt ins heiße Fett tropfen lassen.  Die goldbraunen Fritten schmecken perfekt, für eine Frikandel oder eine Krokette bleibt allerdings zu wenig Zeit. Also ab Richtung Nordzipfel. Vorbei am Flugplatz, wo Fallschirmspringer juchzend aus dem blauen Himmel fallen. Auf dem Eis-Bauernhof Labora unterhalb von De Cocksdorp fließt die Milch aus den Melkanlagen quasi direkt ins Hörnchen. Ein kurzer Stopp inklusive, um aus dem Auto heraus ein Gläschen Texelse Marmelade mitzunehmen und die drei Euro brav in der Kasse zu deponieren. Texel wirkt nicht nur wegen dieses Vertrauens in die Ehrlichkeit des Menschen wie ein Idyll. Die Polizei schiebt eine ruhige Kugel und lässt sich kaum mal auf den Straßen blicken – gut so, denn hin und wieder geht es... dann doch mal kurzfristig über die erlaubten 80 km/h hinaus."  
Unsere Tour führt nach de Koog (mit üppigem Parkplatzangebot). Dort kann man am Strand im Beachclub typisches Kibbeling und das Texel-Bier genießen. In Oudeschild mit seinem urigen Hafen lassen sich Schiffe und eine historische Kanone bewundern. Und man schaut übers Meer bis zum Festland rüber.
Die Rückreise mit der Fähre lässt mit ihren rund 30 Minuten Ein- und Überfahrtzeit gerade mal Zeit für einen Kaffee auf dem Hochdeck. Die Rückfahrt kann man zügig über die gut ausgebaute N 250 absolvieren. Oder man cruist von Den Helder aus – nach einem Besuch des großartigen Marinemuseums – immer dicht am Deich entlang und geht am relativ neuen und riesigen Strand bei Petten noch "en Koopje Koffie" trinken. 
Infos über Texel: www.texel.net/de

Die Reiseautos  Den ersten Teil der Tour über den Deich und durchs Ijsselmeehr absolvierten wir mit einem Toyota RAV 4 2,5 Hybrid 4x4 Club. Obwohl ursprünglich ein echter SUV mit Geländetauglichkeit entwickelte sich der RAV 4 in der 5. Generation inzwischen zu einem komfortorientierten Reise- und Alltagsauto. Seit Ende 2019 gibt es den RAV in einer aktualisierten Form. Die Eckdaten: Hybridantrieb mit einem einem 2,5 Liter-Vierzylinder (131 kW/178 PS) und Elektromotoren (88/44 kW). Systemleistung: 160 kW/218 PS, Allradantrieb, CVT-Getriebe, L/B/H 4600/1860/1690 mm, Leergewicht ab 1590 kg, 0-100km/h in 8,4 Sekunden, Verbrauch nach WLTP 5,8 l/100 km, unser Reiseverbrauch: 6,4 l/100 km. Was uns zudem auffiel: Mit Verbrenner kann man im tempolimitierten Holland durch intelligentes Gaswegnehmen stetig den Verbrauch absenken. Beim Hybridantrieb hingegen setzt der Elektroantrieb im Schiebebetrieb häufiger ein, was den Verbrauch nicht absenkt, sondern höher treibt. Bei teilweise herrschendem Schmuddelwetter bei der Rückreise gefiel der RAV 4 mit souveränem Fahrverhalten. 
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Im letzten Sommer trauten wir uns trotz des etwas lässigen Umgangs der Holländer mit Corona mit einem relativ neuen Modell, dem Lexus UX 250 h, nach Nordholland. Das vom Design her auffällige Kompaktmodell – zudem noch in roter Lackierung – ist schon ein echter Hingucker. Von der Technik her basiert die UX-Baureihe auf der
GA-C-Plattform von Toyota. Der UX ist mit 4,49 Meter Länge und 1,84 Metern Breite kompakter, als man angesichts des Designs glaubt. Im Innenraum finden die Passagieren auf den relativ tief montierten Frontsitzen ordentliche Platzverhältnisse vor, im Fond und im kleineren Kofferraum folgt die Funktion der Form. Zusätzlichen Stauraum gibt es unter der Kofferraumabdeckung und durch die umlegbaren Rücksitze. Unser Packergebnis: Für zwei Personen reicht das alles im UX.
Der Testwagen, ein UX 250h FWD in der Style Edition, kostet nach einer Modellaufwertung aktuell 45.200 Euro. Die Serienausstattung ist üppig: Navigationssystem, Sitz- und Lenkradheizung, eine Rückfahrkamera und diverse Assistenzsysteme. Die Verarbeitung untermauert den Premium-Anspruch mit hochwertigem Material und netten Details wie der Analog-Uhr oder der digitalen Instrumentierung, die ihre Anzeigen verändert. Optimiert hat Lexus im Rahmen der Modellpflege die Infotainment-Steuerung. 
Hinter dem sogenannten Diablo-Kühlergrill befindet sich die neueste Generation eines Hybridsystems. Ein 112 kW/152 PS starker 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner sorgt hier zusammen mit einem 80 kW/109 PS starken Elektromotor für ausreichend Vortrieb. Beiden Antriebe arbeiten harmonisch und mit kaum spürbaren Krafteinsätzen. 
Die Kraftverteilung übernimmt die CVT-Automatik. Das ungewohnte Hochdrehen des Systems wird nur bei kräftiger Beschleunigung spür- und hörbar. Wer will, kann die 184 PS Systemleistung nutzen, um den Lexus UX 250h in
8,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Doch wer sich bewusst ein Hybridmodell kauft, setzt wohl eher auf eine dezentere Gangart. Und dafür eignet sich der sehr handliche und leicht zu fahrende UX hervorragend. Unser Reiseverbrauch mit dem hohen Anteil im tempolimitierten Holland pendelte sich bei exakt 6,0 l/100 km ein. 
Übrigens: Die bei Corona so lockeren Holländer haben uns geschafft – wir brachten Corona als "Souvenir" mit.   
Fazit der Reisen nach Nordholland: Die endlosen Strände, die vielfältige Gastronomie und schöne Örtchen sind Gründe genug, um die Niederlande zu besuchen. Und mit Hybrid-Modellen von Toyota und Lexus lässt sich wunderbar reisen. Besonders in den engen Städtchen ist der bewusste Einsatz des Elektroantriebs wohltuend für Anwohner und Touristen. Allerdings sollte man genug Kleingeld für die Parkuhren sowie größeres Geld für Essen und Trinken dabei haben. So ein wenig erinnern die Parkgebühren-Eintreiber und die Gastronomen in Holland als Nachfahren der Strandräuber.    wm 

 

 

Der Lexus UX vor dem Museum Kranenbourgh.
Der Lexus UX vor dem Museum Kranenbourgh.
Mittlerer Kofferraum mit Zusatzfach.
Mittlerer Kofferraum mit Zusatzfach.
Stylisch: Augenfällige Details.
Stylisch: Augenfällige Details.
18 Zoll-Aluräder mit 225/50 R18-Reifen
18 Zoll-Aluräder mit 225/50 R18-Reifen
Mutige Details aus der Designabteilung
Mutige Details aus der Designabteilung
Unübersehbar mit Ecken und Kanten.
Unübersehbar mit Ecken und Kanten.
Typisch Lexus: Der Diablo-Kühlergrill.
Typisch Lexus: Der Diablo-Kühlergrill.
Der 2,0 Liter-Vierzylinder, kombiniert mit einem Elektromotor.
Der 2,0 Liter-Vierzylinder, kombiniert mit einem Elektromotor.
Lexus ist die weltweit angebotene Nobelmarke von Toyota
Lexus ist die weltweit angebotene Nobelmarke von Toyota
Der UX ist eine Kompaktreihe
Der UX ist eine Kompaktreihe
Design geht vor der Funktionalität.
Design geht vor der Funktionalität.
Voll im Trend: Kombiheck des UX.
Voll im Trend: Kombiheck des UX.
Aktuell im Jahrgang 2023: Geändertes Cockpit.
Aktuell im Jahrgang 2023: Geändertes Cockpit.

Wichtige Daten
Lexus UX 250h Style Edition
Debüt: 2019
Viertüriges, kompaktes SUV mit Hybridantrieb
2,0 Liter-Vierzylinder-Vierventiler-Benziner
mit einer Systemleistung von 135kW/184 PS,
vorne quer eingebaut. Kombiniert mit Elektromotor.
Drehmoment: Verbrenner 190Nm bei 4400-5200/min, E-Motor 202 Nm
Nickel-Metallhydrid-Batterie 216 V/24 kW
Antrieb: Frontantrieb, stufenloses CVT-Getriebe
Abmessungen Länge 4495 mm, Breite 1840 mm, Höhe 1540 mm
Radstand 2640 mm, Spurweite vorne/hinten 1550 mm.
Leergewicht Test 1615 kg / Zul. Gesamtgewicht 2110 kg
Reifen: v./h. 225/50 FR 18 95V
Abgasnorm Euro 6
Verbrauch WLP 5,3-5,6 l/100 km
CO2-Emissionen kombiniert 120-127g/km
Test-/Reiseverbrauch 6,0 l/100 km
0-100 km/h in 8,5 sec
Höchstgeschw. 177 km/h 
Grundpreis  42.150 Euro
Testwagen   45.200 Euro
Lexus Toyota Deutschland 50858 Köln
Infos: www.lexus.de

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